Graphic Novels

Die Knef

Moritz Stetter

Carlsen Comics

Ich bin noch mit Hildegard Knef groß geworden. Als Fan ‘alter Filme’ kannte ich sie als Schauspielerin und habe war begeistert von der Rote Rosen Version mit der Band Extrabreit.Kleiner Funfact: meine beiden Großmütter hießen Hildegard und eine der beiden war sogar der gleiche Jahrgang wie die Knef.Bei der Ankündigung dieser Graphic Novels fiel mir auf, dass ich ansonsten aber wenig über das Leben. Die Biografie ‘Der geschenkte Gaul’ war mir ein Begriff und ich wusste, dass sie eine Tochter hat. Das wars.Vielleicht ging es Moritz Stetter ähnlich. Auf jeden Fall hat er für sein Buch ausgiebig recherchiert. Er verfolgt Hildegard Knefs Leben bis in die späten 70er und schafft ein wunderbares Portrait und gleichzeitig auch ein Zeitzeugnis. Beim Lesen war ich bewegt und gespannt und überrascht. Ich habe ein Frau kennengelernt, die so berühmt und besonders und gleichzeitig so verletzlich war. Moritz Stetters Zeichnungen fangen die jeweiligen Stimmungen so gut ein und machten es mir leicht in das Leben der Knef einzutauchen.Den einzigen Kritikpunkt, den ich habe: nach dem Lesen will man mehr. Ich will jetzt ihre selbst geschriebenen Biografien lesen, ihre Filme sehen und alle ihre Songs hören. By the way, Moritz Stetter liefert auch direkt eine Playlist zum Buch.


Mein Freund Rilke

Melanie Garanin

Carlsen Comics

Biografien in Graphic Novels sind heute keine Seltenheit mehr. Wenn die Person, um dies sich dreht plötzlich lebendig wird, geht das aber über die üblichen Biografien hinaus.

Ellen soll einen Artikel über den Dichter Rilke schreiben (ich wüsste übrigens gar nicht dass Rainer Maria Rilke eigentlich gar nicht Rainer heißt). Je mehr sie sich mit ihm befasst, desto mehr fühlt sie sich von ihm angezogen und ich kann sie verstehen.

Ich gebe zu, ich kannte über Rilkes Leben reichlich wenig. Ich wusste, dass er nicht sehr alt geworden ist, ich hatte ein wenig über seine Liebschaften gehört und natürlich kenne ich seine Gedichte.

Melanie Garanin haucht Rilke nicht nur mit ihren wunderbaren Zeichnungen Leben ein, sie schafft auch einen Lebenslauf, der spannend und unterhaltsam zugleich ist. Dabei lässt sie Rilke in bzw. mit seinen Gedichten zu Wort kommen. So bekommen wir Lesenden nicht nur einen Einblick in sein Leben, sondern auch in seine wunderbare Poesie.

Dies ist das perfekte Buch für Rilke-Liebhaber, für Menschen, die in die Welt der Poesie einsteigen möchten und alle die, die Lust auf eine kurzweilige Lektüre haben, die gleichzeitig etwas fürs Auge ist.


L A G E R F E L D

von Alfons Kaiser und Simon Schwartz

C.H. Beck Verlag

Karl Lagerfeld ist eine Legende und irgendwie auch ein Mythos. Aus der Modewelt nicht mehr wegzudenken, privat unnahbar und manchmal auch unsympathisch. Ich erinnere mich an einen Mann, dem sein Stil wichtig war und dem er treu blieb und einen Mann, der stets sagte, was er dachte. Ehrlich sagen die einen, empathielos die anderen. Engeren Kontakt hatte er angeblich nur zu seiner Mutter und der Katze Choupette.

So wirklich viel mehr wusste ich nicht, daher kam diese Graphic Novel gerade Recht. Alfons Kaiser hat bereits mehrere Bücher über Karl Lagerfeld veröffentlicht und man merkt diesem Buch an, dass er diesen Mann gut kennt und noch besser beobachtet hat. Simon Schwartz gibt dieser besonderen Biografie ein Gesicht und eine Seele. Durch seine Bilder werden Karl Lagerfeld und seine Zeitgenossen lebendig und der Comic-Stil macht das Lesen besonders kurzweilig. ‘Lagerfeld’ ist perfekt für alle, die gerne Graphic Novels lesen und vor allem für die, die gerade nicht die Lust habe, eine dicke Biographie zu lesen. Für einen Einstieg bzw einen Überblick sehr gut geeignet.

Ich hab das Buch wirklich gern gelesen.


B L O W U P !
Die explosive Geschichte der modernen Kunst
Text: Robert Shore
Illustrationen: Eva Rossetti
Übersetzung: Christa Prummer-Lehmair

C.H. Beck Verlag

Wieder eine Graphic Novel, die ich in einem Rutsch durch gelesen habe. Auf 232 Seiten reisen wir wie in Rausch durch die Kunstszene des letzten Jahrhunderts. Die moderne Kunst, die zeitlich betrachtet gar nicht mehr so modern ist.

Wir erfahren, wie die neuen Kunststile, angefangen mit Marc Duchamp, erst herabgewürdigt, kritisch beäugt und später gefeiert wurden. Lernen die Verbindungen der einzelnen Künstler kennen und wie sie aufgestiegen und manchmal wieder gefallen sind. Andy Warhol, Basquiat, Yayoi Kusama und noch einige mehr kommen hier zu Wort und werden gewürdigt.

Ein Interessanter Ein- und Überblick, der vielleicht auch Menschen ins Boot holt, die sich bisher nicht so für Kunst begeistern konnten. Mich aber in jedem Fall. Ich bekomme beim Lesen Lust auf mehr. Mehr Kunst, mehr Wissen über die Künstler und ihre Werke.